Die Immobilienbranche in Deutschland bietet verschiedene Karrierewege mit unterschiedlichen Ausbildungsanforderungen. Besonders markant sind die Unterschiede zwischen der Ausbildung zum Immobilienkaufmann/-frau und dem Berufseinstieg als Immobilienmakler/-in. Diese beiden Berufsbilder weisen trotz ihrer Überschneidungen im Tätigkeitsfeld deutliche Unterschiede in ihren Ausbildungswegen aus.
Die Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder zur Immobilienkauffrau ist ein klar strukturierter Bildungsweg im dualen System. Dieses Berufsbildungssystem gehört zu den Grundpfeilern der deutschen Berufsausbildung und verbindet praktische Erfahrungen im Betrieb mit theoretischem Unterricht in der Berufsschule.
Die duale Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder zur Immobilienkauffrau umfasst in der Regel eine Ausbildungszeit von drei Jahren. Während dieser Zeit wechseln sich die praktische Ausbildung im Betrieb mit dem theoretischen Unterricht in der Berufsschule ab. In manchen Fällen ist der Rhythmus so gestaltet, dass eine bis zwei Wochen pro Monat der Berufsschulunterricht stattfindet, während die restliche Zeit im Ausbildungsbetrieb verbracht wird.
Inhalte der Ausbildung
Im Ausbildungsbetrieb erlernen die Auszubildenden die praktischen Aspekte der Immobilienwirtschaft. Sie erhalten Einblicke in verschiedene Bereiche wie Vertrieb, Maklergeschäft, Beratung von Kunden, Vermittlung von Immobilien, Baufinanzierung und Gebäudemanagement. Die praktische Ausbildung ist dabei sehr umfassend und deckt alle relevanten Tätigkeitsfelder ab, die für die spätere berufliche Praxis wichtig sind.
In der Berufsschule werden dagegen die theoretischen Grundlagen vermittelt. Zu den Kernfächern zählen Immobilienwirtschaft, Wirtschaft und Beruf sowie kaufmännische Steuerung und Kontrolle. Die Auszubildenden erwerben zudem ein breites Wissen über rechtliche Vorgänge und steuerliche Aspekte, die für die Arbeit in der Immobilienbranche von großer Bedeutung sind.
Abschluss und Perspektiven
Die Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder zur Immobilienkauffrau schließt mit einer Abschlussprüfung ab, die aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil besteht. Nach erfolgreichem Abschluss stehen den Absolventen vielfältige berufliche Möglichkeiten offen, etwa Tätigkeiten als Immobilienmakler, Immobilienverwalter oder Objektbetreuer.
Ausbildungswege zum Immobilienmakler/in
Im Gegensatz zur klar strukturierten Ausbildung zum Immobilienkaufmann ist der Weg zum Immobilienmakler deutlich flexibler und weniger formalisiert. Hier steht der Zugang zum Beruf prinzipiell jedem offen, unabhängig von der vorherigen Ausbildung.
Zugangsvoraussetzungen
Grundsätzlich kann jeder Immobilienmakler werden, egal ob als Berufsanfänger oder Quereinsteiger. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht erforderlich. Der Einstieg in den Beruf ist durch verschiedene Wege möglich, sei es durch ein Studium, eine Ausbildung oder IHK-Lehrgänge. Auch REMAX hat ein eigenes Ausbildungssystem und bietet gesponsorte Ausbildungslehrgänge an, die dann IHK zertifiziert werden können.
Rechtliche Anforderungen
Für die selbstständige Tätigkeit als Immobilienmakler ist eine behördliche Erlaubnis nach § 34c der Gewerbeordnung (GewO) erforderlich3. Diese sogenannte Maklererlaubnis setzt voraus, dass der Antragsteller zuverlässig ist, was bedeutet, dass er in den letzten fünf Jahren nicht wegen eines Verbrechens oder bestimmter Vergehen wie Diebstahl, Betrug oder Geldwäsche rechtlich belangt wurde.
Weiterbildungspflicht
Im Gegensatz zur einmaligen Ausbildung zum Immobilienkaufmann unterliegen Immobilienmakler einer kontinuierlichen Weiterbildungspflicht. Nach § 34c GewO und § 15b MaBV müssen Makler alle drei Jahre mindestens 20 Weiterbildungsstunden absolvieren. Diese Pflicht dient der Qualitätssicherung und ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Weiterbildungen können als Präsenzseminare, Online-Kurse oder begleitetes Selbststudium erfolgen und müssen durch entsprechende Nachweise dokumentiert werden, die für fünf Jahre aufzubewahren sind.
Wesentliche Unterschiede zwischen beiden Bildungswegen
Der fundamentale Unterschied zwischen beiden Bildungswegen liegt in der Struktur und den formalen Anforderungen. Während die Ausbildung zum Immobilienkaufmann ein fest definierter, dreijähriger dualer Ausbildungsgang mit klarem Curriculum und Abschlussprüfung ist, stellt der Weg zum Immobilienmakler ein offeneres System dar, das verschiedene Zugangswege ermöglicht und auf kontinuierliche Weiterbildung setzt.
Für den Immobilienkaufmann ist die Ausbildung der Einstieg in die Berufswelt, gefolgt von möglichen Spezialisierungen und Weiterbildungen. Beim Immobilienmakler hingegen ist der Berufseinstieg flexibler gestaltet, erfordert aber nach Erhalt der Maklererlaubnis eine kontinuierliche Weiterbildung, um am Markt bestehen zu können und den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.
Fazit
Die beiden Ausbildungswege spiegeln unterschiedliche Ansätze in der beruflichen Bildung wider. Der Weg zum Immobilienkaufmann folgt dem traditionellen deutschen Modell der dualen Ausbildung mit einer umfassenden Grundlagenausbildung. Der Weg zum Immobilienmakler ist dagegen offener und flexibler gestaltet, was einerseits niedrigere Einstiegshürden bedeutet, andererseits aber eine kontinuierliche Weiterbildung und Selbstverantwortung für die eigene Qualifikation erfordert. Gerne kannst du einen Termin mit uns vereinbaren, um deine Möglichkeiten bei REMAX zu besprechen.
Die Wahl zwischen diesen beiden Wegen hängt von den persönlichen Präferenzen, dem Bildungshintergrund und den beruflichen Zielen ab. Während die Ausbildung zum Immobilienkaufmann eine solide Grundlage für verschiedene Karrierewege in der Immobilienbranche bietet, ermöglicht der direktere Weg zum Immobilienmakler einen schnelleren Berufseinstieg, erfordert jedoch eigenverantwortliche Weiterbildung und den Nachweis der persönlichen Zuverlässigkeit.
TRKIO;)